Gewusst wie

Empfehlungen für heimische Wildpflanzen für Balkon und Garten, außerdem: Saisonale Gartentipps

Collage aus elf nummerierten Nahaufnahmen verschiedener blühender Wild- und Gartenpflanzen in unterschiedlichen Farben, Formen und Blühstadien, jeweils vor natürlichem Hintergrund.
Gewusst wie

Heimische Wildpflanzen für Balkon und Garten

In Zusammenarbeit mit der Loki Schmidt Stiftung hat die altoba für ihre Mitglieder eine umfangreiche Pflanzliste an heimischen Gewächsen (Stauden, Frühblüher, Gräser, Sträucher, unterschieden nach Sonne/Schatten) zusammenstellen und bebildern lassen. Die Auswahl ist – wie könnte es anders sein – nicht erschöpfend! Dafür sind die Pflanzen bewusst nach Erhältlichkeit und Pflegeleichtigkeit ausgewählt worden. Bezugsquellen finden Interessierte übrigens jederzeit bei MOIN STADTNATUR.

Gartentipp für das Frühjahr

Wer im Herbst nicht dazu kam, kann im Frühjahr wieder fleißig pflanzen und säen. Viele unserer Insekten sind auf ganz bestimmte heimische Wildpflanzen hoch spezialisiert. Dabei dienen die Pflanzen als Nahrungsquelle, Versteck, Nistmaterial oder auch Schlafplatz. Pflanzt man z.B. Glockenblumen, kann man bald die Glockenblumen-Scherenbiene bei sich beobachten, die Pollen für den Nachwuchs sammelt. Besonders niedlich ist es, wenn die kleinen schwarzen Bienen morgens schlafend in den Blütenkelchen zu finden sind. Für die Wollbienen braucht es haarige Pflanzen wie den Woll-Ziest, denn die Pflanzenhaare nutzt sie zum Auskleiden ihrer Nistgänge. An Blüten kann man die Männchen der Wollbienen dabei beobachten, wie sie Pollen und Nektar vor Nahrungskonkurrenten verteidigen! So bieten die heimische Pflanzenwelt und ihre tierischen Besucher das ganze Jahr über ein echtes Naturkino.

Gartentipp für den Sommer

Damit der Garten schön blüht, gibt es beim Mähen einiges zu beachten. Für einen blühenden Rasen darf höchstens fünfmal im Jahr gemäht werden, so können Gänseblümchen und Co zur Blüte kommen. Die Schnitthöhe sollte dabei mind. 6 cm betragen. Blumenwiesen werden sogar nur max. dreimal im Jahr gemäht, das erste Mal im Juni/Juli und zuletzt im Herbst. Idealerweise mäht man mit einer Sense oder anderem schneidenden Werkzeug, das schont die Insekten. Die Abschnitte sollten nicht liegen bleiben, sondern eingesammelt werden. Bei einigen Stauden im Beet oder im Topf auf dem Balkon, z.B. Schafgarbe, kann ein Schnitt nach der ersten Blüte zu einer zweiten Blüte im Spätsommer/Herbst führen. Meist fällt die zweite Blüte etwas geringer aus, aber sie erfreut Mensch und Tier in der sonst eher blütenarmen Zeit.

Gartentipp für den Herbst

Die Verwendung von Totholz als Strukturelement ist eine einfache Methode, um Tiere zu unterstützen. Beim Rückschnitt von Gehölzen oder auch nach Stürmen fällt Totholz an, das nicht auf dem Wertstoffhof landen sollte, sondern im Garten oder auf dem Balkon als natürliche „Insektenhotels“ integriert werden kann. Anders als sein Name vermuten lässt, steckt Totholz voller Leben! Ein Baumstumpf ist Kinderstube für Wildbienen und Käfer. Äste in allen Größen können zur Gestaltung von Beeten genutzt werden oder in Form einer Totholzhecke einen Lebensraum für viele verschiedene Tiere bieten. Mit Moos und Flechten überzogen sieht das Totholz sehr hübsch aus. Zuletzt leben viele Pilzarten im Totholz und können teilweise sogar essbar sein, z.B. das Judas-Ohr, dass vorzugsweise auf Holunder wächst.

Gartentipp für den Winter

Im Winter sind tierische Besucher im Garten und auf dem Balkon meist überschaubar. Eine Tiergruppe, die Vögel, sind jedoch im Winter besonders gut zu beobachten. Hinzu kommt, dass einige Vögel nur in der kalten Jahreshälfte bei uns sind. Wer Wintervögel unterstützen, und dabei auch noch gut beobachten möchte, kann eine Vogelfutterstation bei sich aufstellen. Gut geeignet sind hängende Futtersäulen oder Häuschen, die die Tiere nicht betreten können. So besteht keine Gefahr der Verunreinigung durch Kot. Geeignetes Futter im Winter sind fetthaltige Mischungen mit verschiedenen Nüssen (z.B. Erdnüsse) und Samen (z.B. Leinsamen, Buchweizen). Auch Meisenknödel mit Fett oder Weichfutter wie Rosinen, Obst und Haferflocken sind Leckereien für bestimmte Vogelgruppen. Wer Sonnenblumen und Disteln über den Winter stehen lässt, bietet dazu noch eine natürliche Futterquelle.